DU darfst lernen, nicht dein Pferd!
Wenn du dein Pferd trainieren oder ausbilden willst, ist es wichtig, dass du zuerst einmal dich selbst dementsprechend weiterentwickelst. Und damit meine ich nun nicht, dass du dir Techniken aneignest, die du deinem Pferd vermitteln willst. Nein, ich meine deine ganz persönliche Entwicklung. Den Glauben an dich selbst und an dein Pferd, deine Feinfühligkeit gegenüber dir selbst und deinem Pferd oder auch den wertfreien Umgang mit dir und dementsprechend mit deinem Pferd.
Viele Pferdebesitzer fühlen sich häufig hilflos, weil das, was sie trainieren wollen, nicht klappt und lassen ihre Verzweiflung dann an ihren Pferden aus. Mal mit Worten und leider häufig auch durch Taten. Sie sind sich der Tragweite meist nicht bewusst bzw. haben es nicht anders gelernt. Kein Pferd dieser Welt hat jedoch die Gerte verdient, nur weil er den Menschen nicht versteht oder ihm nicht vertraut, weil dieser sich selbst im Weg steht. Und schon gar nicht, weil der Mensch es perfekt machen will oder keine andere Lösung sieht!
Pferde sind unsere größten Lehrmeister in Sachen Selbstreflektion und Feinfühligkeit – wenn wir ihnen zuhören und ihre Reaktionen hinterfragen, anstelle zu bewerten.
Gerade in der heutigen Zeit, in der die Menschen das Fühlen wieder mehr in ihr Leben integrieren dürfen, stehen uns die Pferde allumfassend wissend liebevoll zur Seite!
Wann immer du dich mit einer Herausforderung konfrontiert fühlst und nicht mehr weiter weißt, geh‘ einen Moment in die Stille und lass‘ die Situation mit deinem Pferd noch einmal Revue passieren! Und zwar auch die Momente vor eurer Begegnung. Wie hast du dich vorher gefühlt, was beschäftigt dich zur Zeit in deinem Leben und was verlangst du selbst von dir?
Sobald du dich in einem deiner Lebensbereiche auch nur einen Hauch überfordert fühlst, wirkt sich das auf dein Miteinander mit deinem Pferd aus, wenn du etwas von ihm verlangst. Pferde funktionieren genauso wenig wie Menschen. Deshalb erlaube dir emotionale Zustände, anstatt sie wegzudrücken.
Erlaube dir nicht perfekt zu sein, anstelle es auf Biegen und Brechen erreichen zu wollen.
Erlaube dir Verzweiflung und Hilflosigkeit, anstelle den Druck aufzubauen.
Erlaube dir, insbesondere im Zusammensein mit deinem Pferde, DU SELBST zu sein!
Und falls ich dich dabei irgendwie unterstützen kann, lass es mich bitte wissen!
Deine Franziska
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