Warum andere bei der Beförderung bevorzugt werden

Vielleicht kennst du das: Du machst deinen Job eigentlich recht gern und auch gut, bist deinen Kollegen und Kolleginnen gegenüber immer freundlich und hilfsbereit und natürlich immer zuverlässig. Aber immer dann, wenn es um die Beförderung geht, wirst du übergangen: Sogar Kollegen, die erst lange nach dir in deiner Abteilung angefangen haben und auch noch weniger qualifiziert sind, werden aus irgendwelchen Gründen vor dir befördert.

Du hast zwar das Gefühl, unverzichtbare Arbeit zu leisten, aber irgendwie wird es dir nicht so gedankt, wie du es gerne hättest.

Die Reaktion darauf ist natürlich oft Frust: Die Arbeit macht irgendwann weniger Spaß, weil du dich vor den Kopf gestoßen fühlst. Du fühlst dich, auch wenn du es eigentlich gar nicht willst oder wahr haben willst, neidisch auf die Kollegen, die offenbar bevorzugt werden. Irgendwie glaubst du, dass man dich und deine Arbeitsleistung als selbstverständlich ansieht.

Der Kollege, dem du vor ein paar Monaten noch alles erklären musstest, wurde befördert – und du machst Überstunden. Aber woran liegt das? Wirst du bei den Beförderungen einfach vergessen? Oder hält man dich absichtlich auf deinem Posten? Aber warum?

Selbstvertrauen, Führung und Karriere

Wer wenig Selbstvertrauen hat, dem vertrauen auch andere Menschen intuitiv weniger. Nicht nur Menschen: Bei Pferden wird es besonders deutlich, denn sie lassen sich nur von Menschen führen, bei denen Sie echte Selbstsicherheit spüren. Deshalb spielt Selbstbewusstsein für die Hierarchie eine große Rolle – bei Pferden wie bei Menschen. Natürlich: Idealerweise sollten Qualifikation und Erfahrung die ausschlaggebenden Punkte bei einer Beförderung sein. Aber es spielen eben auch psychologische Faktoren eine Rolle.

Von unsicheren Menschen lässt man sich nicht gern führen, denn von einem Vorgesetzten erwartet man eben auch ein Gefühl der Sicherheit. Deshalb entscheiden viele Menschen unterbewusst, ob sie eine Person als jemand ansehen, der eher führt oder der eher geführt wird. Erstere werden befördert, letztere machen Überstunden, um Kollegen einen Gefallen zu tun.

Wenn du also das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten und ständig übersehen zu werden, dann kann dein Selbstbewusstsein der Schlüssel sein, mit dem du diesen Kreis durchbrichst. Findest du deine Bestätigung darin, unverzichtbar in deiner Position zu sein? Dahinter könnte die versteckte Angst stecken, verzichtbar oder austauschbar zu sein.

Und: Wer würde dich aus deiner Position heraus befördern, wenn du dort so unverzichtbar bist? Außerdem kann es hilfreich sein, wenn du deine Körpersprache trainierst. Ohne echtes Selbstbewusstsein bleibt dies natürlich eine Show, die du nur mit Mühe aufrecht erhalten kannst. Selbstbewusstsein fängt damit an, dass du zwischen all den Erwartungen an dich und Meinungen über dich, nach dir selbst und nach deinen echten Wünschen suchst.