„Das ist zu riskant!“
Dieser Einwand ist so mächtig und hält uns oft von unserer Zielerreichung ab.
Ich erinnere mich noch gut daran, als ich beschloss, mich selbständig zu machen. Der erste Gedanke, der mir in den Kopf schoss, war: „Das ist zu riskant!“ Mit einem imaginären Samuraischwert ausgestattet, zerschlug ich diesen Einwand jedoch in der Luft. Kurz darauf erwähnte ich meine geplante Selbständigkeit im Freundeskreis. „Das ist zu riskant!“ hörte ich von vielen Seiten. Mir war klar, dass sie es alle nur gut meinten und mich vor finanziellem Schaden bewahren wollten. Trotzdem war ich innerlich schwer damit beschäftigt, mein Samuraischwert zu schwingen und mich mutig jedem „Das ist zu riskant!“ zu stellen.
Hatte ich etwas zu verlieren?
Ich stellte mir die Frage, was ich zu verlieren hatte. Was wäre, wenn mein Plan so richtig in die Hose gehen würde? Wenn mich niemand als Coach buchen würde? Was wäre das Allerschlimmste? Würde ich verhungern? Würde ich sterben? Nein, das würde ich nicht. Es NICHT zu wagen, wäre das Allerschlimmste gewesen und dass ich es später bereuen würde. Das würde ich mir niemals verzeihen.
Also kündigte ich meine Festanstellung bei der erfolgreichen TV-Sendung „Menschen bei Maischberger“ und sprang ins kalte Wasser: Selbständigkeit als pferdegestützter Coach in Berlin – Brandenburg. Am Anfang war das Wasser, in das ich sprang, tatsächlich recht frisch und ich hatte mit der einen oder anderen Welle zu kämpfen.
Ausschlaggebend dafür war, dass es zu dem damaligen Zeitpunkt kaum jemanden gab, der mit Pferden coachte. Ich musste also „die Welt“ davon in Kenntnis setzen, dass es mich und das Coaching mit Pferden gab. Dank meiner Erfahrungen im Umgang mit Medien, wurde die Presse recht schnell auf mich aufmerksam und mein Bekanntheitsgrad wuchs und wuchs.
Da ich recht früh meinen eigenen Coaching-Stil entwickelte, der sich enorm von allen anderen pferdeunterstützten Coaches unterschied, ließen die Erfolge zum Glück nicht lange auf sich warten. Mein Coaching-Konzept sprach sich herum, die Kunden empfahlen mich weiter und irgendwann war ich komplett ausgebucht. Ein tolles Gefühl! Unabhängig und frei! Niemand sagte mir, was ich zu tun oder zu lassen hatte.
Ich war sogar ein wenig stolz auf mich, weil ich mich nicht beirren lassen hatte. Wann immer „Das ist zu riskant!“-Personen versuchten, mich zu bekehren, stellte ich auf Durchzug und verfolgte weiter meinen Plan. Von manchen wendete ich mich sogar ab, weil sie mich zu viel Energie kosteten und mir ihr Verständnis von Sicherheit aufdrängen wollten.
Der mutige Schritt in die Selbständigkeit war nur eine von vielen mutigen Aktionen, die mich in meinem bisherigen Leben begleitet haben. Niemals habe ich es bereut, mutig zu sein. Dabei bedeutet mutig zu sein für mich nicht verantwortungslos zu handeln. Im Gegenteil, ich wäge genau ab (bis auf Ausnahmen, in denen ich nicht mutig, sondern übermutig bin :)), schenke aufkommenden Ängsten Beachtung und entscheide dann, ob ich es wage oder nicht. Mutig zu sein, bedeutet, sich ehrliche Fragen zu stellen und die Antworten verantwortungsvoll umzusetzen. Dieser Dialog ist Gold wert!
Auf der sicheren Bank sitzt es sich nicht immer am bequemsten.
Sicherheit! Ein dehnbarer Begriff, der gerne von Menschen eingesetzt wird, die ihre Komfortzone selten bis gar nicht verlassen. Dabei wissen wir doch alle, dass es keine Sicherheit gibt. In zwei Sekunden kann unser Leben sich komplett neu darstellen. Die sicherheitsliebenden unter uns wirft es dann sicher eher aus der Bahn als die Menschen, die etwas wagen, Chancen nutzen, sich ausprobieren, Lösungen finden und: nach jedem Sturz wieder aufstehen!
In meinen pferdeunterstützten Ausbildungen und Coachings motiviere ich Menschen, ihre sichere Bank zu verlassen. Ich möchte sie darin unterstützten, ihr Leben in vollen Zügen zu leben und die Möglichkeiten, die sie abseits dieser sicheren Bank haben, sind weitaus größer als dort sitzen zu bleiben. Bei manchen Menschen taste ich mich langsam heran, wenn ich das Gefühl habe, dass der Wechsel zu einer anderen Bank ihnen schwer fällt. Ihnen erleichtere ich diesen Schritt, in dem ich sie einen Zwischenschritt machen lasse: Sie sollen erst einmal nur aufstehen und in sich hineinführen, wie es ihnen damit geht. Die neue Perspektive genießen und schauen, welche Möglichkeiten sich bieten könnten, wenn sie sich entfernen würden.
Mit meiner „Die-sichere-Bank“-Metapher habe ich bisher schon vielen Menschen ermutigt, ihre Ressourcen zu erweitern und keiner meiner Kunden hat diesen Schritt je bereut.
Wenn auch Du etwas Neues erreichen willst, sei mutig und wechsle die Bank!
Deine Franziska
Ausbildung Pferde Coaching Schweiz