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Warum alle denken, dass du das schon verstehen wirst

Gehörst du auch zu den Menschen, die dafür bekannt sind, verständnisvoll zu sein? Das ist toll – deine Freunde verlassen sich sicher auf dich als Ruhepol, als pflegeleichte, zuverlässige Person. Doch es kann auch zu einem Gefängnis werden. Hast du das vielleicht selbst schon einmal erlebt? Wenn Freunde, Bekannte und Familie immer wieder davon ausgehen, dass du das schon verstehen wirst. Einfach, weil sie gewohnt sind, dass von dir wenig Widerstand kommt, während andere Menschen vielleicht zuerst ihre eigenen Interessen in Position bringen würden.

Natürlich hast du ja auch meistens Verständnis. Sonst wärst du ja auch kaum zu diesem Ruf gekommen. Aber natürlich kannst du nicht immer für alles Verständnis haben. Du bist vielleicht ein netter Mensch, aber doch auch nur ein Mensch – und das ist völlig okay! Niemand muss immer alles herunterschlucken, ohne eigene Bedingungen oder Forderungen zu stellen oder einfach mal wütend zu sein und das auch zu äußern. Andererseits ist es nun mal so, dass Menschen nach ihren Erfahrungen entscheiden. Wenn du letztes Mal Verständnis hattest, dann wirst du auch sicher dieses Mal … und schon ist es für alle selbstverständlich.

  • Was du gegen schädliche Erwartungen tun kannst

Leider ist es nicht nur so, dass in so einer Situation schwer ist, sich gegen Zumutungen zu wehren. Es werden auch immer mehr Zumutungen werden, so lange deine Positionen, Interessen und Grenzen nicht klar abgesteckt werden. Und irgendwann platzt dir der Kragen und du gerätst genau in die Konfrontation, die du eigentlich um jeden Preis vermeiden wolltest! Deshalb ist es wichtig, dass du ruhig und mit Bedacht beginnst, Grenzen zu setzen, wenn deine gutmütige Art zu weit ausgereizt wird. Daran ist nichts Falsches: Jeder andere Mensch muss diese Grenzen auch setzen und nur dann, wenn du sie nicht gesetzt hast und nicht verteidigst, kommst du in solche Situationen, die frustrierend und verletzend sein können.

Als Erstes solltest du dir selbst klar machen, was deine Grenzen sind. Ist es wirklich okay für dich, wenn du sagst, es ist okay für dich? Oder glaubst du, dass man von dir erwartet, es okay zu finden? Was glaubst du, wird passieren, wenn du sagst: „Sorry, das kann ich heute nicht machen.“ oder „Es ärgert mich, wenn du das sagst.“ oder „Ich hatte eigentlich gehofft, dass ihr pünktlich kommt.“? Es ist immer leichter und besser, vorher die eigenen Grenzen zu formulieren, als zuerst keine Grenzen zu setzen und danach an selbst verschuldetem Frust zu leiden. Außerdem ist es nicht nur deinen Mitmenschen gegenüber fairer, sondern vor allem dir selbst gegenüber: Nur so gibst du dir die Chance, dass deine Grenzen auch respektiert werden.