Angst lähmt dich! Glaube an dich und schreite mutig über sie hinweg. Du wirst es niemals bereuen!

Ich befinde mich gerade für ein Seminar in London und erlebe hier, wie viele Menschen Angst davor haben, ihre Grenzen zu erweitern. Sie trauen sich nicht, eigene Grenzen zu überschreiten, weil sie Angst davor haben, zu versagen. Alleine der Gedanke daran, sich oder andere zu enttäuschen, lähmt sie. Sie verharren lieber in einem Zustand, der sie unglücklich macht, weil sie Angst vor Neuem haben. Dieser Zustand killt jegliche Entwicklung! Ein Weiterkommen ist so „fast“ unmöglich.

Entwicklung heißt, sich dem zu stellen, wovor wir Angst haben. Entwicklung heißt, neue Wege einzuschlagen und Risiken einzugehen. Ich habe bisher so viele Menschen gecoacht. Prominente, straffällig gewordene Jugendliche, misshandelte Frauen, Teams, Top-Manager – Menschen aus allen Bereichen des Lebens. Und jeder, wirklich jeder von ihnen, der auf der Stelle stand, weil er es nicht wagte, den so wichtigen Schritt in Richtung Angst zu gehen, war unglücklich! Einen Schritt in Richtung Angst zu gehen, kann vieles bedeuten: Beispielsweise den Partner zu verlassen, sich selbständig zu machen, belastende Arbeitsbereiche abzugeben, Wachstum eines Unternehmens oder sich einzugestehen, dass eigene Träume wichtiger sind, als ein geerbtes Unternehmen zu führen!

Menschen, die sich davor scheuen, die eigene Komfortzone zu verlassen, werden auf Dauer unzufrieden, unglücklich und im schlimmsten Fall sogar krank! Und selbst dann entscheiden sie sich oft noch gegen den Schritt in Richtung Angst, nur um ihre vermeintliche Sicherheitszone nicht zu verlassen. Selbst die misshandelte Ehefrau hat größere Angst davor, ihren Mann zu verlassen, als weiter geschlagen zu werden. Das kann doch nicht sein, denkst Du vielleicht gerade. Doch kann es! Sie hat Angst vor ihrem Ehemann und leidet tagtäglich unter ihm und trotzdem ist diese Angst geringer, als die Angst davor, plötzlich alleine zu sein, für sich selbst sorgen zu müssen, einen Job zu finden etc..

Zu Beginn habe ich geschrieben, dass ein Weiterkommen „fast“ unmöglich ist, wenn jemand Angst vor der Weiterentwicklung hat. Es gibt nämlich doch noch eine Möglichkeit, die eigenen Grenzen zu überschreiten: Unfreiwillig! Ungeplant! Unvorhersehbar! Menschen, die ihre Komfortzone freiwillig nicht verlassen würden, werden plötzlich aus ihrem komfortablen Lebensbereich katapultiert, indem sie z. B. krank werden, der Partner sich trennt, sie ihren Job verlieren o. ä.. Dieser plötzliche Rauswurf aus der „bekannten Zone“ ist dann meistens ein sehr schmerzvoller Moment, der die Betroffenen schlimmstenfalls erst mal völlig aus der Bahn wirft. Sie fühlen sich alleine, hilflos, ängstlich und ihnen fehlt der Blick für neue Perspektiven.

Im schlimmsten Fall, verharren sie in diesem schmerzhaften, negativen Zustand, der sie so unerwartet getroffen hat. Sie trauern, leiden und erstarren. Im besten Fall entwickeln sie eine Kraft, die sie wieder aufstehen lässt, die ihnen Mut verleiht, die sie über sich hinauswachsen lässt und sie machen wundervolle und neue Erfahrungen, durch die sie sich weiterentwickeln. Vielleicht erwartet sie sogar ein Happy End, aber zu welchem Preis? Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass jeder von ihnen weniger gelitten hätte, hätte er sich selbst zu diesem Schritt entschieden. Aus eigenem Antrieb und aus eigener Kraft.

Ein Mensch, der sich seinen Ängsten stellt und sich freiwillig aus der Komfortzone begibt, um neue Erfahrungen zu machen, kann dies planen! Er kann sich im Vorfeld mit dem am schlimmsten zu erwartenden Szenario auseinandersetzen und eine Strategie entwickeln. Er kann sich Unterstützung suchen und ist gut vorbereitet.

Was glaubst Du, welcher Schritt aus der Komfortzone ist komfortabler: Der selbst gewählte oder der erzwungene?

An welchem Punkt in Deinem Leben befindest Du Dich gerade?

Womit setzt Du Dich gerade auseinander? Was ist Dein wichtigster Schritt? Wovor hast Du im Moment die größte Angst? Was bereitet Dir Magenschmerzen? Welche Entscheidung? Was kannst Du als nächstes tun, um Dich weiterzuentwickeln? Was brauchst Du, um Dich Deiner Angst zu stellen? Wer kann Dich unterstützen? Erinnere Dich an eine Situation, in der Du mutig warst! Was wird möglich, wenn Du Dich traust? Was wird sich verändern, wenn Du den so wichtigen Schritt wagst?

Wann immer Du Angst vor einer Entscheidung oder vor einer Veränderung hast: Sei Dir sicher, dass Du niemals etwas tun würdest, was Dich nicht weiterbringt. Auch wenn es einen Moment geben sollte, in dem Du vielleicht einen Schritt oder eine Entscheidung bereust: Sei Dir sicher, dass diese Reue nicht lange anhalten wird, weil der Moment kommen wird, in dem sich alles fügt und Du weißt, dass Du alles richtig gemacht hast! Vertrau Dir! Glaub an Dich! Sei mutig! Das Leben ist zu kurz, um in der Angst zu verharren! Lebe Dein Leben!

Ich freu‘ mich auf Dich!